NSA | GCHQ zu Besuch beim britischen The Guardian

 NSA Affäre 2013

Meldung vom
19. August 2013 | Internet
Link: Original-Bericht vom britischen The Guardian

Alan Rusbridger - Chefredakteur und Herausgeber des britischen Guardian - berichtet aktuell, dass der britische Geheimdienst GCHQ im Gebäude des The Guardian vor wenigen Wochen die Zerstörung von Festplatten mit NSA-Dokumenten von Edward Snowden verlangt habe. Die Zerstörung der Hardware wurde vom GCHQ in den Kellerräumen des Guardian beaufsichtigt.

Info:
The Guardian (Britische Zeitung)
Hauptsitz: London | Londoner Stadtteil Kings Cross
Webseite: www.theguardian.com/uk

Info:
Alan Charles Rusbridger
geboren 1953 in Lusaka, Nordrhodesien
(Northern Rhodesia war ein britisches Protektorat im südlichen Zentralafrika)
Journalist, Chefredakteur und seit 1995 Herausgeber vom The Guardian
Twitter-Account: https://twitter.com/arusbridger

Info:
GCHQ - Government Communications Headquarters
(Regierungskommunikationshauptquartier)
Hauptsitz: Cheltenham, England
Webseite: www.gchq.gov.uk

Info:
NSA - National Security Agency (Nationale Sicherheitsbehörde)
Hauptsitz: Crypto City, Fort Meade, Maryland, USA
Webseite: www.nsa.gov

Wie dem Artikel von Alan Rusbridger weiter zu entnehmen ist, hatte die britische Regierung im Namen des Premierministers David Cameron schon wenige Tage nach den ersten Guardian-Enthüllungen der NSA und GCHQ Spähaffäre, Druck auf die Zeitung ausgeübt. Das Enthüllungsmaterial von Edward Snowden solle zerstört werden, oder man werde dies auf juristischem Weg durchsetzen.

Info:
David William Donald Cameron
geboren 1966 in London, England
Politiker der Conservative Party, seit 11. Mai 2010 Premierminister des Vereinigten Königreichs
Wohnort: London, England
Webseite: www.conservatives.com/People/David_Cameron.aspx

Info:
Edward Snowden
geboren 1983 in Elizabeth City, North Carolina, USA
US-amerikanischer Whistleblower, seit 1. August 2013 Asyl in Russland
Wohnort: Russland - für ein Jahr mit der Option, jeweils um ein weiteres Jahr zu verlängern. Nach Ablauf von fünf Jahren könne er einen Antrag auf eine russische Staatsangehörigkeit stellen.

Alan Rusbridger schreibt weiter, dass diese Forderung erst einmal "stahlhart, aber freundlich" vorgebracht wurde. Nach etwas mehr als einen Monat verschärft sich der Tonfall allerdings deutlich. Aussagen, "Ihr hattet euren Spaß. Jetzt wollen wir das Zeug zurück" wurden lt. Rusbridger getätigt. Nach dessen Einwendungen, dass man ohne Material nicht berichten könne, sei entgegnet worden: "Ihr hattet eure Debatte. Es muss jetzt nicht mehr geschrieben werden".

"Scherze" wie "Jetzt können wir die schwarzen Hubschrauber zurückrufen" sind beim einsammeln der Überreste eines Apple MacBook Pro - getätigt von von 2 Sicherheitsexperten des GCHQ - noch das kleinste Übel. Laut Alan Rusbridger soll sich nach dieser Aktion die britische Regierung zufrieden gezeigt haben.

Info:
Apple MacBook Pro
(ein Macintosh-Notebook der Firma Apple, kann schnell auch 3.000,-- €uro kosten)

Alan Rusbridger warnte zudem, dass Journalisten - die Edward Snowden schlecht machen - aufpassen sollten, denn eines Tages könnte ihnen ein brutales Erwachen bevorstehen.
Dieses Erwachen könnte auch für Kollegenmeinungen gültig sein, dass Journalisten dem Staat trauen sollten.

Tja ...
und einen demokratischen Rechtsstaat in Europa stelle ich mir dann allerdings anders vor. Solche Methoden sind in China und Russland wohl möglich, aber im vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland? ... Mit solchen Methoden verbinde ich persönlich eher einen absolutistischen oder totalitären Polizeistaat.