Meldung vom
19. März 2014 | Internet
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Original-Bericht der Washington Post
Wie aus der gestrigen Onlineausgabe der Washington Post
hervorgeht, ist die NSA in der Lage in einem Zielland sämtliche
Telefonate zu "100 Prozent" mitzuschneiden und kann diese
Mitschnitte rückwirkend noch auswerten. Für 30 Tage werden alle
Telefonate aus diesem Land gespeichert.
Die NSA habe in
diesem 30 Tage Speicherzeitraum genügend Zeit diese Telefonate
dann durch ihre Analysten auszuwerten. Dieses Abhörprogramm soll
bisher in einem Land seit 2009 aktiv genutzt werden.
Die
Washington Post bezieht sich in ihrem Bericht auf Unterlagen von
Edward Snowden und auch auf Personen, die mit dem entsprechendem
Programm vertraut sind, jedoch nicht namentlich genannt werden.
Info:
The Washington Post (US-amerikanische Zeitung)
Hauptsitz: Washington, D.C., USA
Webseite:
www.washingtonpost.com
Info:
NSA - National Security Agency
(Nationale
Sicherheitsbehörde)
Hauptsitz: Crypto City, Fort Meade,
Maryland, USA
Webseite:
www.nsa.gov
Info:
Edward Snowden
geboren 1983
in Elizabeth City, North Carolina, USA
US-amerikanischer
Whistleblower, seit 1. August 2013 Asyl in Russland
Wohnort:
Russland - für ein Jahr mit der Option, jeweils um ein weiteres
Jahr zu verlängern. Nach Ablauf von fünf Jahren könne er einen
Antrag auf eine russische Staatsangehörigkeit stellen.
Nach diesem Bericht der Washington Post scheint es so zu sein,
dass die NSA mit ihren seltsamen Überwachungssystemen so eine
Art Zeitmaschine besitzt, denn auch wenn eine Person zum
Zeitpunkt ihres Telefonats noch nicht im Blickfeld des
Geheimdienstes war, ist es im Zeitraum von 30 Tagen nach der
Aufzeichnung möglich, genau dieses Telefongespräch aufzufinden
und rückwirkend abzuhören.
So eine besondere Art von sehr
kreativer und interessanter
Telefon-Inhalts-Daten-Vorratsspeicherung (Abfangen, Speichern
und dann Abhören der Gesprächsinhalte).
Aus dem Bericht
geht außerdem hervor, dass eine spezielle Datenbank mit dem
schönen Namen "Mystic" alle Telefonaufzeichnungen enthält. Mit
einem Suchwerkzeug mit dem Namen "Retro" lassen sich seit 2011
dann rückwirkend diese Telefongespräche der Vergangenheit
zielstrebig auffinden und auswerten.
Wie die Washington
Post weiter ausführt, wird dieses NSA Telefonüberwachungssystem
seit 2009 gegen ein Zielland aktiv eingesetzt. Die Washington
Post teilte zudem mit, man werde den Namen dieses Ziellandes auf
Bitten von US-Regierungsbeamten nicht bekanntgeben. Auch die
Information, in welchen weiteren Staaten das Programm zukünftig
zum Einsatz kommt, behält die Washington Post für sich.
Aus weiteren Unterlagen von Edward Snowden (NSA-Budget-Jahr
2013) solle allerdings hervorgehen, dass weitere fünf Länder mit
dem "Mystic" Überwachungssystem ausgespäht werden. Ein weiteres
sechstes Land solle im Oktober 2013 hinzugefügt worden sein.
Laut Washington Post sollen sich die NSA-Analysten 1% aller
mitgeschnittenen Telefonanrufe anhören und würden jeden Monat
"mehrere Millionen" Audioausschnitte weiterleiten, damit diese
langfristig gespeichert würden.
Anmerkung:
Hatte
Barack Obama nicht erst kürzlich betont (NSA-Reform), dass die
Menschen ungeachtet ihrer Nationalität wissen sollten, "dass die
USA nicht normale Menschen ausspionieren, die unsere nationale
Sicherheit nicht gefährden". Dieses präsidiale Geschwätz ist
offenbar alles nichts wert ...